Am Freitag kommt das Präsidium des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB) in Wien zusammen, um wichtige Weichen für die Wahl des neuen Präsidenten am 18. Mai in Bregenz zu stellen. Mehrere Namen kursieren als mögliche Nachfolger für das Amt, darunter Christian Jauk, Roland Schmid, Kurt Svoboda, Johannes Wutzlhofer und Brigitte Annerl. Letztere äußerte sich am Donnerstag im Fernsehen zu ihrer möglichen Kandidatur.
Annerl spricht über ihre mögliche Kandidatur
Brigitte Annerl, aktuell Präsidentin des TSV Hartberg, war am Donnerstag zu Gast in der ORF-Sendung Guten Morgen Österreich. Dort bedankte sie sich für das Vertrauen, das ihr aus der Bevölkerung entgegengebracht wird, und sprach über die Herausforderungen der Position:
“Ich danke für die Wertschätzung und das Vertrauen aus der Bevölkerung. Es ist eine interessante Aufgabe, aber auch eine große Herausforderung – besonders in diesen Zeiten. Es gibt mehrere geeignete Kandidaten, jeder mit seinen Vor- und Nachteilen.”
Sie betonte zudem, dass der neue Präsident oder die neue Präsidentin auf breite Unterstützung setzen müsse – nicht nur bei der Wahl, sondern auch in der täglichen Arbeit:
“Jeder Präsident wurde gewählt, aber in der Umsetzung der Arbeit hat diese Unterstützung nicht immer stattgefunden.”
Für Zusammenhalt und Vertrauen im ÖFB
Annerl sprach sich klar für ein geeintes Auftreten innerhalb des ÖFB aus:
“Der ÖFB sollte jetzt die richtige Entscheidung treffen – für Vertrauen, für Fußball und für Einigkeit.”
Sollte sie gewählt werden, wäre sie die erste Frau an der Spitze des größten Sportverbandes Österreichs. In diesem Zusammenhang betonte sie:
“Jede Person, die mit Kompetenz und Verantwortung arbeitet, ist ein Gewinn – egal in welcher Branche, egal ob Mann oder Frau. Ich freue mich, dass Frauen generell sichtbarer geworden sind.”
Verbleib als TSV Hartberg-Präsidentin?
Im Falle einer Wahl müsste Annerl ihr Amt als Präsidentin des TSV Hartberg abgeben. Dazu sagte sie:
“Theoretisch ist das so, aber es ist noch überhaupt nichts entschieden. Ich bin mit Leib und Seele Präsidentin des TSV Hartberg und freue mich auf die kommenden Spiele – vielleicht sogar auf den Einzug ins ÖFB-Cup-Finale.”
Wie entscheidet das ÖFB-Präsidium?
Offen bleibt, wie das ausschließlich aus Männern bestehende ÖFB-Präsidium mit ihrer Kandidatur umgehen wird. Aktuell zählt das Gremium 12 Mitglieder statt der üblichen 13, da Interims-Präsident Wolfgang Bartosch gleichzeitig steirischer Landespräsident ist.
Eine weitere offene Frage ist, ob Annerl bereit wäre, sich einer Kampfabstimmung zu stellen, falls mehrere Kandidaten antreten. Zuletzt soll sie einer solchen Abstimmung skeptisch gegenübergestanden haben.