Ein Jahr Bundesliga-Erfahrung für Philipp Semlic – und ein wenig Tiroler Dialekt für seine Tochter. Der Trainer der WSG Tirol feiert sein erstes Jahr im Amt und blickt auf eine Saison voller Höhen und Herausforderungen zurück. Im Gespräch mit der Tiroler Zeitung zieht er ein ehrliches Fazit.
Ein Neuanfang in Tirol: Semlics Einstieg bei der WSG
Philipp Semlic übernahm die WSG Tirol zu Beginn der Saison 2024/25. Zuvor war er als Co-Trainer in der zweiten Liga tätig. Der Schritt in die Bundesliga war für ihn ein großer Karrieresprung. Die Erwartungen an ihn waren hoch – ebenso wie die Herausforderungen. „Es war eine intensive Zeit, aber ich habe viel gelernt“, so Semlic im Rückblick.
Die Mannschaft befand sich damals in einem Umbruch. Mehrere Leistungsträger hatten den Verein verlassen. Neue Spieler mussten integriert, ein Spielsystem gefunden werden.
Höhen und Tiefen der Saison
Die Bilanz ist gemischt: „Wir haben viele gute Spiele gezeigt, aber auch Rückschläge einstecken müssen.“ Die WSG kämpfte über weite Strecken gegen den Abstieg, zeigte jedoch immer wieder Kampfgeist. Besonders stolz ist Semlic auf den Teamzusammenhalt: „Die Jungs haben nie aufgegeben.“
Statistisch gesehen konnte die WSG zwar nicht immer glänzen – doch der Trainer betont die langfristige Entwicklung. „Unser Ziel war es, ein Fundament zu legen. Das ist uns gelungen.“
Familienleben in Tirol: Elli spricht schon Dialekt
Neben dem Fußball gab es für die Familie Semlic viele Veränderungen. Der Umzug nach Tirol bedeutete einen neuen Alltag – auch für Tochter Elli. „Sie ist jetzt fünf Jahre alt und spricht schon fließend Tirolerisch“, lacht Semlic. Seine Frau und er hätten sich gut eingelebt. „Wir fühlen uns hier wirklich wohl.“
Die Nähe zur Natur und das entspannte Leben in Tirol gefallen der Familie besonders. „Das ist ganz anders als in der Großstadt – aber genau das brauchen wir gerade.“
Blick in die Zukunft: Kontinuität statt Schnellschuss
Für die kommende Saison setzt Semlic auf Kontinuität. Die Mannschaft soll gezielt verstärkt, das Spielsystem weiterentwickelt werden. „Wir wollen den eingeschlagenen Weg weitergehen und uns Schritt für Schritt verbessern.“ Der Trainer betont: „Wichtig ist, dass wir aus den Fehlern lernen.“
Zudem arbeitet der Verein an der langfristigen Bindung junger Talente. Auch hier zeigt sich der Einfluss Semlics, der als Entwickler junger Spieler gilt.
Unterstützung vom Verein und den Fans
Semlic lobt ausdrücklich die Zusammenarbeit mit dem Vorstand. „Ich spüre großes Vertrauen, das tut gut.“ Auch der Rückhalt der Fans sei wichtig: „Die Unterstützung war trotz schwieriger Phasen immer da.“ Der letzte Spieltag soll nun ein würdiger Abschluss werden – am besten mit einem Sieg.
Philipp Semlic hat sich in seinem ersten Jahr bei der WSG Tirol als bodenständiger, lernwilliger und engagierter Trainer präsentiert. Auch wenn der große sportliche Erfolg ausgeblieben ist, sieht er die Saison als wichtigen Entwicklungsschritt – für das Team, den Verein und seine eigene Karriere.
Seine persönliche Bilanz? „Ich bin gewachsen – als Trainer, aber auch als Mensch.“ Und Elli? „Die fragt schon, wann’s wieder ins Stadion geht.“ Tirol ist eben doch mehr als nur eine Durchgangsstation.