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Explosion im iranischen Shahid Rajai Hafen: Ursache wird untersucht, keine Hinweise auf Sabotage

by Andrew Rogers
Explosion im iranischen Shahid Rajai Hafen: Ursache wird untersucht, keine Hinweise auf Sabotage

Am Samstag ereignete sich eine Explosion im größten Containerhafen des Iran, Shahid Rajai, die erhebliche Schäden anrichtete und weit verbreitete Spekulationen auslöste. Während die Behörden bestätigten, dass Chemikalien in Containern wahrscheinlich verantwortlich waren, wird die genaue Ursache der Explosion noch untersucht.

Details zur Explosion und unmittelbare Folgen

Die Explosion ereignete sich im Shahid Rajai Hafen in der Provinz Hormozgan, mehr als 1.000 Kilometer südlich von Teheran. Laut einem Vertreter der iranischen Katastrophenschutzbehörde waren die in Containern gelagerten Chemikalien vermutlich die Ursache der Explosion. Auch Berichte im Staatsfernsehen deuteten auf unsachgemäßen Umgang mit brennbaren Materialien als mitwirkenden Faktor hin. Ein Regierungssprecher warnte jedoch, dass die genaue Ursache noch nicht ermittelt sei, obwohl von einer Explosion von Chemikalien berichtet wurde.

Das Ereignis löste sofort Gerüchte aus, darunter die Behauptung eines Sabotageakts und Spekulationen, dass Raketenbrennstoff in einem Lagerhaus die Explosion ausgelöst haben könnte. Es wurden jedoch keine Beweise für diese Behauptungen gefunden. Ein Regierungssprecher forderte zur Vorsicht auf und warnte vor voreiligen Schlussfolgerungen, indem er die Medien aufforderte, spekulative Berichterstattung zu vermeiden.

Suche nach vermissten Personen geht weiter

Am Sonntag waren noch sechs Personen nach der Explosion vermisst. Präsident Massoud Peseschkian ordnete eine vollständige Untersuchung des Vorfalls an, und Innenminister Eskandar Momeni wurde zum Brandort geschickt. Auch Vizepräsident Mohammad Reza Aref gab die Anordnung zur Untersuchung sowohl der Ursache der Explosion als auch des Ausmaßes der Schäden.

Laut lokalen Behörden waren bereits mehrfach Warnungen vor möglichen Gefahren im Hafen ausgesprochen worden.

Schäden und Auswirkungen

Die Explosion verursachte eine riesige schwarz-orangene Rauchwolke, die über dem Hafen aufstieg, wie im Fernsehen zu sehen war. Weitere Aufnahmen zeigten Bürogebäude mit herausgesprengten Türen und verstreuten Trümmern. Berichten zufolge wurden Fensterscheiben in einem Umkreis von mehreren Kilometern zerstört. Die Druckwelle der Explosion war noch 50 Kilometer entfernt spürbar, und die meisten Gebäude im Hafen wurden schwer beschädigt.

Zunahme von Industrieunfällen im Iran

Diese Explosion ist Teil eines besorgniserregenden Trends von Industrieunfällen im Iran, insbesondere in den Sektoren Energie und Industrie. In den letzten Jahren wurden mehrere tödliche Vorfälle, darunter Raffineriebrände und eine Explosion in einem Kohlebergwerk, auf Fahrlässigkeit zurückgeführt. Die iranische Regierung hat jedoch auch ihren Erzfeind Israel für einige dieser Vorfälle verantwortlich gemacht.

Israel wird vom Iran beschuldigt, iranische Atomprogramme angegriffen zu haben. Im Februar 2024 warf der Iran Israel zudem vor, einen Angriff auf seine Gaspipelines verübt zu haben.

Strategische Bedeutung des Shahid Rajai Hafens

Der Shahid Rajai Hafen ist der größte Containerhafen des Iran und ein wesentlicher Bestandteil des Hafens von Bandar Abbas, der sich am Nordufer der Straße von Hormus befindet. Diese Lage ist von strategischer Bedeutung, da der Hafen eine der wichtigsten Wirtschaftszonen des Landes darstellt. Der Hafen wickelt mehr als ein Drittel des iranischen Seehandels ab.

Laut einer Erklärung des staatlichen iranischen Unternehmens für die Verteilung von Ölprodukten war die Explosion nicht mit Ölraffinerien, Treibstofftanks oder Pipelines verbunden. Die Raffinerien in Bandar Abbas waren Berichten zufolge nach der Explosion weiterhin in Betrieb.

Laufende Untersuchung und zukünftige Vorsichtsmaßnahmen

Die Untersuchung der Explosion geht weiter, wobei die Behörden daran arbeiten, die genaue Ursache zu ermitteln und das gesamte Ausmaß der Schäden zu bewerten. Lokale Behörden haben bereits angedeutet, dass Sicherheitsmaßnahmen im Hafen neu bewertet werden, um zukünftige Vorfälle zu verhindern. Weitere Updates werden erwartet, wenn die Untersuchung fortschreitet.

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