Home » US-Demokraten machen Joe Biden für Wahlniederlage verantwortlich

US-Demokraten machen Joe Biden für Wahlniederlage verantwortlich

by Andrew Rogers
US-Demokraten machen Joe Biden für Wahlniederlage verantwortlich

In den USA wächst der Druck auf Joe Biden. Immer mehr führende Demokraten geben dem ehemaligen Präsidenten die Schuld für die Wahlniederlage im Mai 2025. Sie werfen ihm vor, nicht rechtzeitig Platz für einen jüngeren Kandidaten gemacht zu haben. Die Kritik kommt aus der eigenen Partei und wird öffentlich immer lauter. Nun beginnt eine offene Abrechnung mit dem Altpräsidenten.

Die Demokratische Partei hatte gehofft, bei den jüngsten Wahlen gegen Donald Trump zu gewinnen. Doch das Ergebnis war enttäuschend. Trump sicherte sich eine zweite Amtszeit. Viele sehen die Ursache für die Niederlage in Bidens Entscheidung, erneut anzutreten. Er war 82 Jahre alt und wirkte oft müde und schwach. Seine Umfragewerte waren schon Monate vor der Wahl tief im Keller.

Ein enger Mitarbeiter aus dem Wahlkampfteam sagte anonym: „Wir haben ihn gewarnt. Aber er wollte nicht hören.“ Auch prominente Parteikollegen wie Alexandria Ocasio-Cortez und Gavin Newsom hatten Zweifel geäußert. Doch Biden blieb bei seiner Entscheidung. Er glaubte, erneut Donald Trump schlagen zu können – wie 2020.

Ein Demokrat aus dem Senat sagte laut New York Times: „Das war ein historischer Fehler.“ Auch in sozialen Medien häufen sich Beiträge mit dem Hashtag #BidenStepAside. Viele junge Wählerinnen und Wähler fühlten sich nicht gehört. Besonders Themen wie Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Bildung kamen im Wahlkampf kaum vor.

Laut einer aktuellen Umfrage des Pew Research Center glauben 62 Prozent der demokratischen Wähler, dass ein anderer Kandidat bessere Chancen gehabt hätte. Einige fordern nun Reformen in der Parteiführung. Andere denken an eine mögliche Abspaltung eines jüngeren, progressiven Flügels.

Auch internationale Medien berichten über die Lage. Der britische Guardian schreibt von einem „Desaster mit Ansage“. Die französische Zeitung Le Monde nennt Bidens Kandidatur „eine gefährliche Wette“. Beobachter vergleichen die Situation mit der Wahlniederlage von Hillary Clinton 2016. Auch damals wurde mangelnde Erneuerung zum Problem.

Die Republikaner nutzen die Lage der Demokraten für eigene Zwecke. Trumps Team feiert den Wahlsieg und spricht von einem klaren Mandat. In einer Rede in Florida sagte Trump: „Das amerikanische Volk hat gesprochen – und es hat für Veränderung gestimmt.“ Er versprach eine harte Linie in der Einwanderungspolitik und einen Rückzug aus internationalen Klimaverträgen.

Joe Biden selbst hat sich bisher nur knapp geäußert. In einem kurzen Statement sagte er: „Ich habe getan, was ich für richtig hielt.“ Ob er sich bald aus der Politik zurückzieht, ist unklar. Viele fordern jedoch, dass er den Weg für eine neue Generation frei macht.

Die Demokratische Partei steht nun vor einem Wendepunkt. Sie muss sich neu aufstellen und verlorenes Vertrauen zurückgewinnen. Der Blick richtet sich bereits auf die Zwischenwahlen 2026. Bis dahin bleibt wenig Zeit. Ob die Partei sich rechtzeitig erneuern kann, ist offen.

Related Articles

©Tiroler Zeitung - 2025

Alle Rechte vorbehalten. Nutzung ausschließlich für den privaten Eigenbedarf.
Eine Weiterverwendung und Reproduktion über den persönlichen Gebrauch hinaus ist nicht gestattet.