Die EU-Kommission hat eine Evaluierung der Geoblocking-Verordnung angekündigt, die im Herbst 2024 das Ende vieler Einheimischen-Tarife in Tirol zur Folge haben könnte. Diese Entscheidung betrifft insbesondere Tarife, die Einheimische im Tiroler Tourismus begünstigen. Tourismus-Landesrat Mario Gerber bezeichnet die aktuelle Entwicklung als “Etappensieg” und fordert nun auf EU-Ebene eine Ausnahme für Tirol.
EU-Kommission prüft Geoblocking-Verordnung
Die Geoblocking-Verordnung der EU soll sicherstellen, dass Verbraucher innerhalb der EU nicht durch geographische Sperren beim Online-Shopping benachteiligt werden. Dies bedeutet, dass Händler und Anbieter Produkte nicht mehr nur aufgrund der geografischen Lage ihrer Kunden unterschiedlich bepreisen dürfen. Im Zuge dieser Verordnung ist jedoch zu erwarten, dass viele der speziellen Tarife, die den Tiroler Einheimischen zugutekommen, abgeschafft werden.
Die geplante Evaluierung der Verordnung kommt für Tirol zur richtigen Zeit, da viele Einheimischen-Tarife auf diese Regelung angewiesen sind. Diese Tarife haben in Tirol eine lange Tradition und ermöglichen es den Einheimischen, zu günstigeren Preisen touristische Angebote zu nutzen. Dies ist insbesondere für die lokale Wirtschaft von großer Bedeutung.
Tirol setzt sich auf EU-Ebene für Ausnahme ein
Tourismus-Landesrat Mario Gerber begrüßt die Entscheidung der EU-Kommission, die Verordnung zu evaluieren, und sieht darin einen ersten Schritt, die spezifischen Bedürfnisse von Tirol zu berücksichtigen. Gerber betont, dass Tirol als stark touristisch geprägte Region auf diese Sonderregelungen angewiesen ist. Die Einheimischen-Tarife seien nicht nur ein Vorteil für die Bevölkerung, sondern auch für die gesamte Tiroler Wirtschaft.
“Wir werden uns auf EU-Ebene weiterhin für eine Ausnahme für Tirol einsetzen”, so Gerber. “Es muss möglich sein, die speziellen Bedürfnisse unserer Region zu berücksichtigen, ohne die Vorteile für die einheimische Bevölkerung zu gefährden.”
Einheimischen-Tarife als Stützpfeiler der Tiroler Wirtschaft
Die Einheimischen-Tarife haben in Tirol nicht nur eine kulturelle und soziale Bedeutung, sondern auch eine wirtschaftliche. Sie tragen dazu bei, dass die lokale Bevölkerung aktiv am Tourismusgeschehen teilhaben kann, ohne von den hohen Preisen, die Touristen zahlen, ausgeschlossen zu werden. Zudem stärken diese Tarife den Zusammenhalt innerhalb der Region und fördern die Identifikation der Tiroler mit ihrer Heimat.
Die Abschaffung dieser Tarife würde nicht nur die lokale Bevölkerung belasten, sondern auch negative Auswirkungen auf die Tiroler Wirtschaft haben. Denn der Tourismus ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Bundeslandes, und die Einheimischen spielen eine wesentliche Rolle dabei.
Zukünftige Herausforderungen und Chancen für Tirol
Die Evaluierung der Geoblocking-Verordnung durch die EU-Kommission könnte für Tirol ein Wendepunkt sein. Sollte es der Tiroler Landesregierung gelingen, auf EU-Ebene eine Ausnahme zu erwirken, würde dies nicht nur die Einheimischen-Tarife retten, sondern auch ein wichtiges Signal für die Bedeutung regionaler Besonderheiten innerhalb der EU setzen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gespräche auf EU-Ebene entwickeln werden. Doch eines steht fest: Tirol wird weiterhin für die Erhaltung seiner Einheimischen-Tarife kämpfen, um den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung gerecht zu werden.